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    Ich bin Kineastin


    Angesichts dessen das ich wirklich viel ins Kino gekommen bin stellte sich mir ernsthaft die Frage weshalb ich das eigentlich tue, zumal ich mich manchmal schon bemüßigt fühlte mich dafür  zu rechtfertigen, weshalb eigentlich?
    Kino ist für mich das selbe wie Essen gehen.
    Ich goutiere quasi einen guten , unterhaltenen Film wie ein köstliches Mahl, noch dazu ohne Folgeschaden für die Figur, es sei denn man nimmt noch das Eiskonfekt mit . (salziges Popcorn ist übrigens noch ein guter Grund, denn das gibt es ausschließlich im Kino bei uns, lecker).
    Kino hat zudem den Vorteil das man nicht wie beim Fernsehen anfängt sich nebenher mit anderen Dingen zu befassen (den eventuell vorhandenen “ Mitkinogänger ” mal jetzt ausgenommen), da beim TV immer durch Werbeunterbrechungen im passenden Moment die Spannung auf den Nullpunkt gefahren wird und man die Werbepause nutzend dann den Anfang wieder Verpasst weil man sich grade doch noch vorsichtshalber mal schnell zum Klo bewegt hat.
    Außerdem kann einen im Kino niemand anrufen, die Kinder wollen nix von einem und es klingelt auch nicht an der Tür, kurz man schaut einen film mal von Anfang bis Ende.
    Auch mein Mann ist mal von Anfang bis Ende anwesend, während er beim heimischen TV schauen schon wegen der Werbepausen immer mal längere zeit wegrennt, sich was zum knabbern holend, schnell noch eine Datei bearbeitend usw. weil die filmfreie Zeit muß man ja dann nutzen.
    Nachher erscheint er dann ,aber meist zu spät und ich habe Mühe ihm seine laufenden Fragen wie: "Wer ist das jetzt?"," Weshalb macht der das und das?" auseinanderzusetzen ohne den Rest des Films zu verpassen.
    Die aufrechte Sitzhaltung tut ihr übriges, da ich zu Hause auf dem heimischen Sofa von kerzengrade in die absolute Schlummerposition rutsche und oft schon kurz nach dem Vorspann anfange süß zu träumen.
    Kinosessel sind zwar heutzutage wirklich bequem geworden ,aber dennoch könnte ich nie schlafen da, weil man die Jacke überm Knie hat, das Getränk zu halten ist, der Nachbar einen anrempelt, oder man Leuten platz machen muß die mir unverständlicherweise immer während des Kinos doch nochmal durch die Reihen krabbeln müßen...
    Damit habe ich noch zu einem wesentlichen Pluspunkt für das Kino übergeleitet...Kino ist kommunikativ.
    Erst steht man in der Schlange gemeinsam an, je nach Tag steht man da oft ziemlich lange, das warten überbrückt man oft durch launigen Smalltalk mit den “Mitanstehern “, wildfremde Menschen werden zu Leidensgenossen, denen man mitteilt wie lange das doch wieder dauert ,was einen sehr beruhigen kann, denn  da stehen quasi alle im selben Boot,
    man fühlt sich direkt solidarisch.
    Dann die immer wieder interessante suche nach dem Platz..."Bitte entschulidgen sie könnte ich mal durch", "Ach Verzeihung ich habe sie getreten das war keine Absicht", "Entschuldigen sie, sie sitzen aber nun auf meiner Platznummer " usw. Man kommt sich einfach näher und ins Gespräch.
    Wenn man dann sitzt und die Werbepause noch nicht angefangen hat, hat man die Gelegenheit zu quasseln, mit dem Mitstreiter oder dem Nachbarn oder dem Herrn der einem immer in den Rücken tritt, oder der Dame mit der Hochfrisur vor einem...Irgendwas ist jedenfalls immer los, man hat immer was zu tun und zu schauen, nie ist es langweilig.
    Auch sitzt man ja bei jeder Vorstellung wo anders, immer neue Gesichter, ja sogar nach Filmgenre kann man die Leute einteilen die da mit einem im Kino sitzen, zb. bei Aktionfilmen vorwiegend Männer, bei Liebesfilmen vorwiegend Frauen, bei Komödien beiderlei Geschlecht - es ist so, glaubt`s mir.,man kann so seine Studien treiben dabei.
    ...Manchmal ist es auch durchaus spannend zu hören was andere so zu erzählen haben, die aber denken man bekäme das gar nicht mit, da sie eine Reihe vor einem sitzen. Also ich finde das immer wieder nett .
    während des Films gibt es dann zwei kollektive Gefühlshöhepunkte ,grins.:
    Zum einen wenn die Werbung aufhört, man sich nach dem Hauptfilm sehnt und nun erstmal in das vollbesetzte Kino der Eismann eintritt...kollektives Aufstöhnen!!!! Der Arme tut mir jedesmal aufs neue leid, aber es sind mutige Menschen und es gibt genauso mutige Zuschauer die auch in der letzten Reihe...ganz mittig sitzend noch ein Eis möchten. Alle Augen sind auf die Person gerichtet, die stolz erhobenen Hauptes ihr Eiskonfekt kauft, oder doch lieber das “Extrem”? "Nein das haben wir heute nicht", "Na gut dann doch ein Megamandel?"
    Wenn dann endlich alle versorgt sind gibt es die zweite kollektive Gefühlswallung, nämlich das gemeinsame emotionale Miterleben des Films ansich. Nix kommt so gut, wie wenn ein ganzes vollbesetztes Kino auf einmal erschrickt und schreit, oder lauthals lacht. Das hat was echt, das kann einem  TV gar nicht ersetzen, So was wirkt wie ein Filmverstärker. Man ist nicht allein mit seinem Schreck, man lacht mit 1000 anderen und man heult versteckt mit anderen, weil` s soooo dramatisch ist, man ist einfach nicht alleine.
    Nach dem Film dann der Aufbruch, das Gemurmel, Wort- und Gesprächsfetzen während man geduldig in der Schlange wartet den vollen Saal zu verlassen, man hat seine eigenen Meinung zum Film, hört die anderer. Ich finde das immer wieder erbaulich.
    Zu Hause täte ich nix weiter als ins Bett gehen, da ich ohnehin auf dem Sofa die Hälfte verpennt hätte.
    Ja allein das man sich für einen Kinobesuch ja auch aufraffen muß das heimische Sofa zu verlassen und sich dorthin zu begeben,
     Im Sommer durch laue Lüfte mit dem Rad und anschließend noch ein Bier auf dem Heimweg im Biergarten mitnehmend. Im Winter zähneklappernd Auto freikratzend, während man darüber nachsinnt wieso man selber so ein Weichei ist während grade im Film der Held noch immer top ausschaut  und immer noch ne Superfrisur hat obwohl er sich grade durch den Dschungel und Eisberge gekämpft hat und dabei noch von fiesen Typen verfolgt wurde während er gegen Riesenmonster aus dem All kämpfte.
    Außerdem ist der Film den man grade anschaut garantiert nicht die 20 ste Wiederholung ..Das TV nutze ich nur noch für Infosendungen und um mir Videos von Filmen anzuschauen die ich dann doch mal verpasst habe..Ja auch das kommt noch vor, lach ...
    Also ich finde das Kinosucht ganz okay ist, da sie quasi gegen Isolierung  wirkt und keinerlei der negativen Suchtkomponenten aufweist wie andere Drogen, mal abgesehen davon das  man leider für bezahlen muß...aber für ein gutes Essen täte ich das auch, sogar wesentlich mehr .und es soll ja Leute geben, die gehen ja mehrfach in der Woche essen, da sagt nie jemand: " Was schon wieder???"
    Zudem, wer lässt sich eigentlich nicht gerne entführen in Geschichten mit schönen Menschen, wo das Gute meist gewinnt und das Unmögliche möglich ist? Im Kino träumt es sich doch am Schönsten ,fern ab der Realitäten, und wenigstens einmal die Woche "Abtauchen" das hat schon was sehr Erholsames, in dem Sinne stehe ich dazu:  ich bin Kineastin, und das ist gut so !!!

     Zwinkergruß Geli

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