Der Jödebrunnen
Der Jödebrunnen ist eine Quelle im Stadtgebiet von Braunschweig, die über mehrere Jahrhunderte bis in das späte 19. Jahrhundert, die Altstadt mit frischem Trinkwasser versorgt hat. Unter dem Namen sind der „Hägener Jödebrunnen“, eine Quelle bei Riddagshausen und der „Jödebrunnen vor dem Hohen Tore“ überliefert, letzterer wird auch heute noch als Jödebrunnen bezeichnet und ist als Natur- und Baudenkmal ausgewiesen.
Der Brunnen vor dem hohen Tore wurde bereits 1345 erwähnt und ist damit das älteste Zeugnis der Braunschweiger Trinkwasserversorgung. Die Quelle war schon im 14. Jahrhundert an drei Seiten mit einer 90 cm starken Sandsteinmauer eingefasst, wodurch sich ein nahezu quadratisches Bassin mit einer Kantenlänge von 45 m und einer Tiefe von 1,5 m ergab. Die Mauer weist eine Tiefe von insgesamt 3 m auf. In dieser Form ist der Brunnen auch heute noch so vorhanden.
Das Foto entstand am 30.01.2012:
Eine hölzerne Wasserleitung, die man “Piepe” nannte , führte über 2.000 Meter bis zum Brunnen des Altstadtmarktes. Der Gemarkungsname "Auf dem Pipen-Stiege", heute Pippelweg, nahe der Broitzemer Straße weist darauf hin, dass hier die Wasserleitung verlief. Die Verlegetiefe betrug 1,7 m. Den westlichen Umflutgraben der Oker überquerte die Leitung befestigt an der Brücke Hohes Tor.
Die Quelle liegt auf einer Höhe von 77,87 m ü.N.N., der Altstadtmarkt liegt bei etwa 73 m. Bei einer Höhe der Auslässe des Altstadtmarktbrunnens von etwa 2 m ergibt sich lediglich ein Höhenunterschied von knapp 3 m zwischen Quelle und Brunnen
Die ursprüngliche Benennung war „Joghedborn“ (Jugendbrunnen) und bezog sich auf das immer frische Quellwasser
1864 wurde die Wasserversorgung der Braunschweiger Innenstadt umgestellt und Brunnen und Pipenleitung überflüssig. Das Brunnengelände liegt nahe an der Autobahn hinter mehreren Bauwerken und ist gegenwärtig nicht öffentlich zugänglich. Der Name einer Straßenbahnhaltestelle sowie der Straßenname „Am Jödebrunnen“ weisen auf den historischen Brunnen hin
Im Jahr 2011 wurde zur 666 Jahr Feier der Brunnen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Er wurde entkrautet und gesäubert und eine Schautafel wurde aufgestelltund feierlich enthüllt auf der die Geschichte beschrieben wird..
Im März 2012 soll das noch dort befindliche Pumpenhäuschen abgerissen werden und da ebenfalls dort befindliche Kontorhäuschen harrt einer Umnutzung und einer Renovierung entgegen.
Es gibt vielfälltige Überlegungen was später dort an kulturellen Veranstaltungen möglich ist um diese städtebauliche Besonderheit und dies Denkmal zu erhalten und die Braunschweigischen Wasserkünste in Erinnerung und Ehren zu halten.
Ich durfte mit freundlicher Genehmigung nochmal Aufnahmen vom Pumpenhäuschen machen die ich in der folgenden Serie zeigen werde.
Das Umgestalten des Ensembles um den Jödebrunnen werde ich mit großem Interesse weiter verfolgen und freue mich das dieses einmalige Bau- und Naturdenkmal so erhalten bleibt.
(Quelle, Wikipedia, Apelt/Müller Wasserkünste der Stadt Braunschweig)