St.Leonhard/ ehem. Polizeireiterstaffel

Die Gebäude der ehemaligen Polizeireiterstaffel stehen auf dem Gelände des ehemaligen

Siechenhospitals St .Leonhard , welches bereits im Jahr 1230 urkundlich erwähnt wurde.

St. Leonhard war eine bürgerliche Anstalt der Stadt, in der die eigenen Leprakranken von den gesunden Bürgern abgeschirmt wurden, sowie fremde , umherziehende  Aussätzige konnten vorübergehend aufgenommen werden.

Ab dem 12 Jahrhundert gingen viele Städte dazu über, solche Siechen gemeinsam unterzubringen. Von den ursprünglichen Gebäuden des Siechenhospitals hat sich bis heute außer der auf dem Gelände befindlichen Kapelle nichts erhalten.

Nach dem Rückgang von Leprakerkrankungen wurde St. Leonhard immer mehr ein Ort der Armen und der vom Schicksal geprüften Menschen. Mitte des 18 Jahrhunderts erfolgte mit der Errichtung des Waisenhauses und des Hospitals BMV eine grundlegende Änderung.

Aus dieser Zeit stammen die heutigen Stallungen.

1855 erwarb der Vereinigte Kloster  und Studienfonds das Eigentum an den Grundstücken und Gebäuden und der Betrieb hieß fortan Klostergut St. Leonhard.

In der Zeit zwischen 1855 und 1867 erfolgte nach einheitlicher Bauweise der Neubau der Wirtschaftsgebäude, einschließlich des Verwalterwohnhauses.

Diese Bauten haben bis heute weitestgehend Bestand.

Dabei handelt es sich um das Verwalterhaus, den Pferdestall im Süden, die Stallscheunen im Westen, die Reithalle und die Schmiede mit Pferdestall im Norden.

Die Reithalle brannte im zweiten Weltkrieg aus.

Der verpachtete Klosterhof konnte allerdings ab 1888 aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr fortgeführt werden und wurde aufgelöst und verselbstständigt.

Dies ermöglichte , das Herzögliche Landgestüt vom Ruhfäutchenplatz nach St. Leonhard zu verlegen.

Ab 1889 erfolgte die Übertragung des Klosterguts einschließlich der zugehörenden Gärten auf die Herzögliche Kammer.

Die Nutzung als Landgestüt blieb bis 1934 bei St. Leonhard und wurde dann nach Bad Harzburg verlegt.

1889 entstand auch der Exerzierplatz um den vermehrten militärischen Zwecken gerecht zu werden.

Heute stehen die Gebäude leer und die Nutzung ist noch unklar.

Gemunkelt wird von einem Hotelneubau und Abriss, was ich nicht hoffe!

Meine Fotos entstanden 2005 , sowie 2006.

2007 ist das Gebäude zugeschweißt, so das man keinen Zutritt mehr zu den Gebäuden hat.

Dies dient sicherlich auch dem Schutz, da die Gebäude gerne von Obdachlosen bezogen wurden und auch etliche kleine Brände dort die Substanz geschädigt haben.