Das Braunkohlekraftwerk Offleben
Die heute maroden Anlagen sind eng mit der Geschichte der Deutschen Teilung verbunden. Mit der Grenzschließung durch die DDR 1952 verlor das Helmstedter Unternehmen unter anderem den Tagebau Wulfersdorf und das Kraftwerk Harbke im heutigen Sachsen-Anhalt.
Der Tagebau Helmstedt schrieb einst deutsche Geschichte, als sich Bundesrepublik und DDR 1975 darauf einigten, den unter der innerdeutschen Grenze lagernden Kohlevorrat von 15 Millionen Tonnen gemeinsam abzubauen. In der Folge standen die Schaufelradbagger der BKB und der DDR jeweils auf fremdem Staatsgebiet. Beim so genannten „Bergbau durch den Zaun“ wurde der Verlauf der innerdeutschen Grenze über Jahre dem Abbaufortschritt angepasst. Die BKB förderte aus dem Tagebau Helmstedt knapp 37 Millionen Tonnen Braunkohle und 129 Millionen Kubikmeter Abraum.
Am 09.08.2002 wurde dann der Tagebau Helmstedt und Kraftwerk Offleben stillgelegt
Über einige Jahrzehnte deckten sie den Energiebedarf von mehr als einer Million Menschen. Nun sind die Kohleflöze des 1973 aufgeschlossenen Tagebaus Helmstedt abgebaut und das Kraftwerk Offleben muß vom Netz.
Bereits 1954 nahm die BKB das Kraftwerk Offleben in Betrieb, das mit zahlreichen Ausbaustufen ein Spiegel der Industriebauentwicklung wurde. Viele verschiedene Baustile vereinen sich dort, deutlich sichtbar an den unterschiedlichsten Kühltürmen.
Das Krafwerk Offleben wurde unterteilt in Kw Offleben 1 ein Sammelschienenkraftwerk mit
7 Kesseln und 5 Turbinensätzen Turbinensatz = Turbine und Generator ( soweit ich mich erinnern kann Gesammtleistung 225 MW )
Kraftwerk Offleben 2 waren die Kraftwerksblöcke A,B und C. Block A+B mit je 125 MW - Block C mit 325 MW Leistung.
Die letzte Ausbaustufe bildete im Jahr 1972 der Block C mit einer Kapazität von 325 Megawatt. In den vergangenen 48 Jahren erzeugte die BKB am Standort Offleben 126 Millionen Megawattstunden elektrische Energie.
Die hier gezeigten Fotos sind aus den Jahren 2003 und 2004. Als ich mich 2003 dafür zu interessieren begann, bekam ich die Information das diese Anlage an sich schon seit Jahren auf den Abriß wartete, allerdings konnte man bis zum 29.09.2006 noch den Turm von weitem auf der A2 sehen.
Als ich im April 2004 dort war, wo auch der größte Teil der hier gezeigten Fotos entstand wurde schon teilweise abgerissen. Das Mühlenhaus war schon auf der einen Seite freigelegt und die Kugellager und das Gerät im Innern schon abgebaut und teilweise eingepackt.
Mittlerweile ist der Abriss von statten gegangen und das Kraftwerk Offleben ist Geschichte
Dazu folgender Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 15.01.2009:
Kesselhaus in Schutt gelegt
Nun beginnt das Trennen und Wiederverwerten der Kraftwerk-Trümmer
Von Norbert Rogoll
OFFLEBEN. Nach mehr als 40 Jahren fiel gestern mit dem Block C das letzte Wahrzeichen des ehemaligen Kraftwerks Offleben. Im Jahr 1954 war das Kraftwerk ans Netz gegangen, das später noch erweitert wurde. Nach der Auskohlung des Tagebaus Helmstedt 2002 gab es keine Betriebsgrundlage mehr für das Kraftwerk, das dann geschlossen wurde.
Über die gelungene Sprengung freute sich Hubert Kerkemeier, Chef des Abbruchunternehmens Landwehr, das sich im Auftrag der Eon Kraftwerke schon seit Mitte Juni 2007 um den Rückbau auf dem Werksgelände kümmert. "Die beiden Gebäude sind optimal gefallen, so dass wir in den nächsten Wochen mit zwei großen Hydraulikbaggern die Reste trennen und für das Wiederverwerten vorbereiten können", erläutert Kerkemeier. 25 Mitarbeiter seiner Firma werden dort noch tätig sein.
Sein Unternehmen war gestern mit 35 Mitarbeitern im Einsatz, um einen Sicherheitsradius von 350 Metern rund um das Grundstück zu kontrollieren. Besonders viele Zuschauer fanden sich auf der Kreisstraße 21 zwischen dem Reinsdorfer Kreisel und Reinsdorf ein, aber auch am Ortsrand Offlebens auf der früheren Trasse der Bahnstrecke am Feldrand.
Intensiv war trotz Bewässerung die Staubentwicklung nach der Sprengung. "Obwohl der Kessel komplett gereinigt wurde, sitzt der Staub infolge der langen Nutzung so tief drin, dass dies nicht zu verhindern war", erläutert Sprengmeister Michael Schneider.Braunschweiger Land
Donnerstag, 15.01.2009
.(Die hier gezeigten Fotos stammen auch noch aus der Zeit mit meiner DigitalkompaktKamera, insofern ist die Qualität leider auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, da sie keine so hohe Auflösung hatte und vieles daher etwas “grob” daherkommt. Ich hoffe jedoch, dass ich dennoch einen Eindruck vermitteln kann.)